Man lernt nie aus
In diesem Leben gibt so viele Fähigkeiten zu erlernen, Dinge auszuprobieren und Erfahrungen zu machen. Das Leben wird niemals langweilig, solange wir lebenslange Lerner bleiben. Es war ein genialer Monat des Lernens und des Beziehungen Bauens.
Bewusstsein
Denn wir haben gehört, wie lebendig euer Glaube an Jesus Christus ist und was für eine Liebe ihr allen entgegenbringt, die zu Gottes heiligem Volk gehören. Angespornt werdet ihr dabei von der Hoffnung auf das, was Gott im Himmel für euch bereithält. […] (Kolosser 1,4-5, NGÜ)
Paul und Timotheus hörten vom Glauben der Kolossäer und deren Liebe für alle Christen. Sie mussten stark im Glauben stehen, Helden im Glauben sein und voller Gnade Menschen aufopferungsvoll dienen. Doch wie haben sie das gemacht? Waren sie religiöser? Waren sie disziplinierter? Vielleicht. Doch Vers 5 zeigt uns, dass ihr Glaube an Gott und ihre Liebe für Menschen einfach von ihrer sicheren Hoffnung kommt auf das, was einmal kommt. Sie lebten mit einem immer präsenten Bewusstsein auf ihr Ziel: Himmel. Ehrlich gesagt habe ich das nicht immer vor Augen, doch wenn ich es habe ändert es alles. Wenn ich mit dem Bewusstsein lebe, dass meine Zeit hier begrenzt ist, dass es viele Menschen gibt, die nicht in den Himmel kommen, dass eines Tages alles Leid vorbei ist, dann lebe ich natürlicherweise ein ganz anderes Leben. Ich werde jede Chance nutzen von meinem Glauben und meiner Hoffnung zu erzählen, ich werde den Armen und Gebrochenen helfen und ich werde Freude und Zuversicht haben in Zeiten der Not. All das, weil ich weiß, was mich erwartet.
Lebenslanger Lerner
Seit ich im Südsudan lebe habe ich jede Menge neue Fähigkeiten erlernt. Vom Wäsche waschen per Hand, dem Kochen auf Holzkohle und dem Lehmhaus bauen bis zum Offroad fahren und dem Reparieren von Motorrädern. Aber es gibt noch immer so viele Dinge, die ich gerne lernen würde. Ich liebe es neue Dinge zu lernen, weil ich dadurch mehr und mehr über mich selbst entdecke, die Person, die Gott erschaffen hat. Es hilft mir meine Leidenschaften zu entdecken und gewisse Dinge an andere abzugeben :)
Diesen Monat durfte ich helfen ein Grasdach zu decken, meine erste Schlange töten, anfangen die Stammessprache Lopit zu lernen (wo ich bald hinziehe), die Bremsen am Auto ersetzen und entlüften und ein Motorrad alleine reparieren. “Ititienu naya kai-kai” ist Lopit und heißt so viel wie “Ich lerne langsam langsam”. Lopit ist sehr viel schwieriger als Juba-Arabisch und obwohl ich Sprachbegabt bin ist es ein wenig überfordernd. Doch ich sehe schon Fortschritte, kai-kai [langsam langsam]. Und dann mein größtes Projekt diesen Monat war es das Motorrad meines zukünftigen Teamleiters zu reparieren. Das Problem in Afrika sind Ersatzteile und so nimmt man was da ist und improvisiert. Es fördert auf jeden Fall die Kreativität. Ich habe enorm viel gelernt und bin froh, dass es wieder läuft und ins Dorf geschickt wurde. Was sind Dinge, die du neulich gelernt hast? Oder was willst du bald angehen? Schreib mir ‘ne Nachricht, ich freue mich von dir zu hören.
Beziehungen
Ein wichtiger Teil von Mission und generell im Leben ist es Beziehungen zu bauen. Durch diese Projekte durfte ich viele tolle Menschen kennenlernen, wie z.B. A, meinen Sprachhelfer, C, meinen Bruder im Glauben und Mechaniker, D, auch Christ und Musiker, einen Schneider und viele Motorradteilehändler. Es ist toll Menschen zu kennen, falls man mal Hilfe braucht oder einfach um Interessen zu teilen. Es ist eine wichtige Grundlage, um seinen Glauben zu teilen, durch Wort und Tat und Geschwister im Glauben zu ermutigen.
Ich bin besonders dankbar für D, der in der Hauptstadt lebt und zu Besuch hier war. Es war sein erstes Mal bei uns im Gottesdienst und so quatschte ich danach mit ihm. Wir trafen uns noch ein paar Mal und hatten tiefe und ermutigende Gespräche. Der Beginn einer Freundschaft! Er hat eine Leidenschaft für Mission und studiert Medizin. Betet, dass Gott ihn weiter versorgt und dass er seine Berufung findet, wo er Gott dienen kann. Und ich bin dankbar für C, einen guten Mechaniker. Wir haben zusammen am Auto und Motorrad geschraubt und eine geniale Zeit gehabt. Wir bleiben in Kontakt und ermutigen einander. Ich bin unendlich dankbar für meine Brüder und Schwestern hier im Südsudan.
Wie geht's weiter?
Diese Woche bekam ich endlich mein Motorrad, dass ich in Uganda gekauft habe. Ich werde es im Stamm brauchen, da ich regelmäßig verschiedene Dörfer besuchen werde. Ich freue mich es auszuprobieren und Offroadfahren zu lernen. In 2 Wochen geht’s für mich wieder nach Lopit (Stamm), um anzufangen Beziehungen zu bauen und zu sehen, was an meinem Haus gemacht werden und was ich kaufen muss. Ich freue mich wahnsinnig wieder dort zu sein. Betet für eine gute Reise. Und dann werde ich auch einen Aussendungsgottesdienst in meiner Gemeinde haben. Was für ein geniales Bild, dass eine südsudanesische Lokalgemeinde mich als Missionar aussendet! Ich bin unendlich dankbar eine zweite Homebase zu haben! Betet für gute letzte 6 Wochen hier im Südsudan.
Gottes Segen euch allen,
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