Ein Kapitel geht zu Ende
Aktualisiert: 7. Juni
23 Monate, 100 Wochen oder 701 Tage auf Afrikanischem Boden. Meine Zeit im Südsudan—und damit auch in Afrika—ist jetzt zu Ende und ich bin unfassbar dankbar für diese zwei Jahre, die ich hier verbringen durfte. Doch das Ende eines Kapitels ist automatisch auch immer der Anfang eines Neuen.
Christus sei die Ehre
“Er muss wachsen, ich aber abnehmen.” (Johannes 3,30 ELB)
Zum Abschluss meiner Zeit wurde ich an die Worte von Johannes dem Täufer erinnert. Johannes’ Jünger waren besorgt, dass nun alle Menschen zu Jesus gingen, um sich taufen zu lassen, anstatt zu ihm. Und seine Antwort war ganz einfach: Christus sei alle Ehre! Er verdient es verehrt zu werden. Johannes ist nur der Freund, der sich mit dem Bräutigam freut, wenn dieser heiratet. Er ist zufrieden damit, dass die Menschen sich nicht an ihn, sondern an Jesus erinnern. Es ist so leicht auf dieses Jahr zurückzuschauen und zu sehen, was ich alles getan und erreicht habe. Und vielleicht werden die Menschen sogar sagen: Guck mal, was Matze alles gemacht hat. Aber ich will das nicht. Alles, was ich gemacht habe, habe ich für Jesus gemacht. Wenn Menschen sich an mich erinnern, möchte ich, dass sie sich an Christus—und nur an ihn—erinnern. Es ist nicht wichtig wer ich bin, ob sie meinen Namen oder mein Gesicht im Kopf behalten. Doch ich wünsche mir, dass ich in ein paar Jahren höre, dass es eine lebendige Gemeinde in Lopit gibt, die ihre eigenen und auch andere Menschen erreicht.
Laarim Media Trip
Zurückschauen
Es war eine richtig gute Zeit hier in Lopit. In einem abgelegenen Dorf im Südsudan zu leben hat mich viel gelehrt und mich in vielerlei Hinsicht herausgefordert. Es war ein Jahr mit vielen verschiedenen Aufgaben und Verantwortungen und es war nicht immer leicht, das alles unter einen Hut zu bekommen. Ich musste eine neue Sprache lernen und Beziehungen bauen. Ich reparierte viele Dinge—Solaranlagen, Motorräder, Autos und vieles mehr. Ich machte einen Onlinekurs über Missiologie namens “Perspectives”. Ich hatte einige Foto- und Videoprojekte. Ich half bei Bibelarbeiten und theologischer Ausbildung. Und ich half eine Kirche in einem der Dörfer aufzubauen. Vieles ist passiert im letzten Jahr und ich bin dankbar für diese Zeit. Hier sind drei Highlights für mich.
Zwei Jugendliche begleiten
Für einige Monate durfte ich M* und O*, zwei Jugendliche, begleiten, die Interesse an Gottes Wort zeigten. Wir trafen uns wöchentlich zum Bibellesen, wo sie Lesen üben konnten und mehr aus Gottes Wort hörten. Wir wanderten zusammen auf einen Berg, holten Bambus im Wald und verbrachten viele Abende damit, zu erzählen und zusammen zu essen. In dieser Zeit wurden wir gute Freunde und ich durfte sehen, wie sie wachsen. Anfang des Jahres gingen die beiden nach Torit zur High School. Als ich in Torit zu Besuch war, war ich so froh zu sehen, dass sie zu einer Lokalgemeinde gingen, Teil des Jugendchors sind und weiterhin Gottes Wort lesen. Betet mit mir, dass M* und O* weiterhin Jesus nachfolgen und zu Männern nach dem Herzen Gottes werden.
Lopit photos
A* begleiten
Vor ein paar Jahren hatten Missionare eine Gemeinde in einem der Dörfer etabliert. Doch die Gemeinde strauchelte und die lokalen Gemeindeleiter fielen zurück in kulturelle Praktiken und Sünde. Wir wollten die Gemeinde wieder zum Leben erwecken und mein Team sagte mir: Es war perfekt, dass du gerade jetzt kamst. Ich konnte die Gemeinde wieder starten, an den Sonntagen Bibelgeschichten teilen und A* begleiten—der Mann, der damals die Gemeinde leitete. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm, er brachte mir bei Körbe und Hüte zu flechten und wir lasen die Bibel zusammen. Es freut mich zu sehen, wie treu er Jesus nachfolgt, wie er eine wöchentliche Bibelarbeit etablierte, in der sie von Haus zu Haus gehen, wie er den Kindern Liedern beibringt und dass er die Sünde hinter sich gelassen hat. Jetzt wo ich gehe ist jedoch niemand mehr da, um ihn zu begleiten und zu ermutigen. Betet mit mir, dass A* standhaft bleibt und Gott ihm die Kraft gibt, weiterzumachen und sogar einen weiteren Mann schenkt, der mit ihm zusammen im Glauben wachsen kann.
Foto- und Videoprojekte
Zum Ende meiner Zeit durfte ich eine ganze Reihe an verschiedenen Foto- und Videoprojekten machen. Ich hatte eine Menge Spaß dabei! Ich hatte dabei eine Woche in Torit, wo wir an einer medizinischen Hochschule mitarbeiten und eine Woche in Laarim, einem anderen Stamm, ca. 50km östlich von hier.
Das Laarim Ministry Team.
In Laarim arbeitet ein Missionar aus Ruanda, Noblesse. Ein paar seiner Gemeinde kamen, um seine Arbeit zu sehen und fragten mich, ob ich nicht ein Video für sie machen könnte, um in Ruanda für Mission zu werben.
Peter ist ein lokaler Missionar. Aufgewachsen in Torit, entschied er sich nach der High School zurück in seinen Stamm zu gehen, um von Jesus zu erzählen.
Das Lopit Ministry Team.
Ich arbeite noch an zwei weiteren Videos. Ich werde sie mit euch teilen, sobald sie fertig sind:)
Abschiedsgottesdienst und Bible Study in Ohilang
Ein neues Kapitel
Wenn sich ein Kapitel schließt, öffnet sich ein Neues. Ich freue mich auf das Eheleben, westliches Essen und einen geregelten 9to5 Job in Europa. Es wird ein Jahr voller Veränderungen und Anpassungen, doch ich freue mich sehr auf das was kommt.
Danke euch vielmals für all eure Unterstützung!
Möge Gott euch segnen,
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