Kein Regen
Es ist schön wieder im Südsudan zu sein und nach 2 Wochen habe ich mich auch wieder eingelebt. Aber es ist kein einfaches Jahr hier … wir sind mitten in der Regenzeit, doch es kommt kein Regen … nichts …
Kehrt um
Soll ich seinen Betrug mit der falschen Waage und den falschen Gewichten hinnehmen? […] Alle Bewohner Jerusalems lügen und betrügen. Du wirst essen und nicht satt werden – dein Hunger soll ungestillt bleiben. Was du dir beiseiteschaffst, wirst du doch nicht retten können. Und was du gerettet hast, wirst du im Krieg wieder verlieren. Du wirst säen, aber die Ernte nicht einbringen, und Oliven pressen, aber dich mit dem Öl nicht salben können. Und du wirst Trauben keltern, aber den Wein nicht genießen. Micha 6,11-12+14-15 (NLB)
Immer und immer wieder lesen wir in der Bibel wie Gott die Natur - seine Schöpfung - nutzt, um Menschen zur Umkehr zu führen - oft durch Regenmangel. (z.B. Jeremia 17,1-8; 1. Könige 18,41-46) Es ist trocken in Eastern Equatoria, dem Staat in dem ich im Südsudan lebe. Felder sterben, die Ernte ist mager, Menschen leiden. Doch die Menschen, besonders in den Dörfern, halten an anderen Göttern fest und bringen dem “Regenmacher” Opfer, der behauptet er hätte die Macht Regen zu bringen. Doch nichts … “Soll ich [das] hinnehmen?” Gott verdient unsere ungeteilte Anbetung. Es gibt keinen Gott neben Ihm. Er alleine hat die Kontrolle über diese Welt und Er alleine kann es regnen lassen. Unser Gebet ist, dass Menschen umkehren, zurück zu ihrem Schöpfer. Herr, hab Erbarmen mit diesen deinen Menschen! Bitte betet für den Südsudan.
Gott weiß
5 Wochen lang durfte ich Freunde und Familie besuchen, war auf 2 Hochzeiten, habe mich verlobt und saß entweder in Flugzeugen oder an Flughäfen. Es ist schön wieder zurück im Südsudan zu sein. Um ehrlich zu sein, es hat etwas gebraucht wieder anzukommen. All die Besuche in Deutschland, eine 5-tägige Rückreise und dann 3 Wochen hier in der Stadt zu warten, bis ich ins Dorf ziehen kann. Ich fühlte mich zunächst etwas verloren. Was ist hier meine Aufgabe?
Doch Gottes Plan ist perfekt! Ich besuchte Freunde, hatte eine tolle Zeit mit Kollegen hier in Torit, reparierte mein Motorrad und konnte mit ein paar Büchern anfangen, die ich noch lesen muss. Doch da ist noch mehr. Ich durfte mit einem Kollegen für ein paar Tage nach Lopit reisen (wo ich bald hinziehen werde), um eine Solaranlage zu reparieren und praktisch mit anzupacken. Als ich dort war, konnte ich auch einen Blick in mein Haus werfen, ein paar meiner Sachen dort lassen und meine Nachbarn grüßen. Es war eine gute Zeit. Und morgen geht’s direkt weiter. Wir fliegen in einen anderen Stamm, um dort auch wieder eine Solaranlage zu reparieren, eine Wasserpumpe zu installieren und mehr praktische Hilfe zu leisten. Gott weiß, wieso ich vor meinem Umzug 3 Wochen warten sollte.
Kein Regen
Die meisten Südsudanesen sind Landwirte. Auf ihren Feldern bauen sie Mais, Hirse, Erdnüsse, Süßkartoffeln und Maniok an. Und meistens ist die Ernte alles was sie haben. Es ist ihre einzige Einnahmequelle. Sie müssen auf Gottes Versorgen mit Regen und Sonne, sowie auf seine Bewahrung vor Plagen, Insekten und Dieben angewiesen. Es ist eine völlig andere Abhängigkeit von Gott wie das, was ich aus dem Westen kenne. Dieses Jahr ist ein besonders Schwieriges. Der erste Regen fiel im März, ca. 1 Monat früher als erwartet und so fing jeder an anzupflanzen. Doch der Regen hielt nur 2 Wochen an, gefolgt von einer weiteren Dürre. Der nächste Regen fiel im Mai und hielt ebenfalls wieder nur ein paar Wochen an. Und das gleiche Spiel wieder Ende Juli … Die Felder sind trocken, die Ernte ist mager und die Menschen leiden … Es ist hart Menschen zu sehen, die nicht wissen, wie es weiter gehen soll. Doch es ist auch eine Chance! Besonders in den Dörfern beten die Menschen zu anderen Göttern und bringen dem “Regenmacher” Opfer, der den Regen bringen soll. Gott verdient unsere ungeteilte Anbetung, Er alleine verdient es angebetet zu werden. Und Er ist es, der für den Regen verantwortlich ist! Betet, dass die Menschen umkehren und Gott anbeten. Und betet auch für die Christen hier, dass Gott sie mit dem versorgt, was sie brauchen.
Wie geht's weiter?
Ich habe noch 2 Wochen, bis ich in das Dorf umziehe. Eine Woche lang werde ich mit einem Kollegen in einem anderen Stamm praktische Arbeit leisten. Danach haben wir ein Treffen aller Mitmissionare im Südsudan. Und dann steht mein großer Umzug bevor. Ich werde mein Haus einrichten, Beziehungen bauen und Sprache lernen. Ich freue mich sehr darauf endlich dort zu sein und zu sehen, wie es ist, im Dorf zu leben.
Ich bin immer und immer wieder überwältigt von eurer Unterstützung, euren Gebeten und Ermutigungen. Tausend Dank! Schreibt mir gerne wie es euch geht und wofür ich beten kann.
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